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Heute führte uns der Weg 20 km nach Negreira - für einen von uns knapp 5 Stunden zu Fuß.
Für die anderen beiden 30 Minuten mit dem Bus.
Der Fuß des Kindes schmerzt und so haben wir die Vernunft walten lassen und den einzigen Bus des Tages um 9.20 Uhr genommen.
Sonntags vormittags sind die meisten Geschäfte geöffnet und so konnten wir einen stützenden Strumpf kaufen und den Fuß im Appartement mit Eis kühlen.
Die Temperatur ist auf 26 Grad gestiegen, es fühlt sich aber deutlich wārmer an.
Das Tapas-Festival stellte sich als Reinfall raus.
Essen gab es daher in einem Restaurant, welches uns ein junger Spanier empfohlen hat (er hatte uns Nachmittags auf Deutsch angesprochen und seine Hilfe angeboten. Er lebte als Kind in Zürich).
Hier sprechen übrigens sehr wenige Menschen Englisch, auch nicht die Jungen.
Unser Dank geht an Google-Ūbersetzer.
Fazit des Tages: Wenn Du Hunger hast, bist Du nicht Du selbst :-)
Heute fährt auch nur ein Bus, allerdings fährt der nicht bis zur Herberge.
Die letzten 4 km der knapp 28 km müssen auch von den Busfahrern zu Fuß zurück gelegt werden.
Heute fahren die beiden Jungs mit dem Bus um den Fuß noch etwas zu schonen.
Da die Strecke auf dem Camino heute sehr lange ist und es heiß werden soll, ging es bereits um 7.30 Uhr bei Sonnenaufgang los.
Die Jungs waren bereits gegen 12 Uhr am Ziel und haben schon mal die Herberge bezogen.
Die heutige Strecke geht überwiegend durch Landswirtschaftliche Höfe und Felder. Es sind viele Traktoren unterwegs bei der Ernte. Die heizen über die Feldwege, da muß man echt aufpassen.
Die Sonne knallt und es gibt kaum Schatten. Wie sich der Weg wohl im August läuft?!
Heute sind mir bislang nur 6 andere Pilger begegnet. Und es gab 3 Einkehrmöglichkeiten, die ich gerne für eine längere Pause genutzt habe.
Auf den letzten Metern kam mir mein Kind entgegen um mich zu empfangen.
Bei der Ankunft in der Herberge um kurz nach 15 Uhr wartete ein kühles Bier und ein leckerer frischer Salat. Besser konnte die Wanderung nicht enden.
Den heutigen Tag haben wir in einer wirklich tollen Herberge, mit super Essen und einer herzlichen Gastgeberin (hatte ihr 4 Monate altes Baby unter dem Arm klemmen während sie bediente) und Gesprächen mit Mitpilgern ausklingen lassen.
Nach einer eher unruhigen Nacht in der Herberge (die einen gehen spät ins Bett, die anderen stehen früh auf) ist der heutige Wanderer bei Sonnenaufgang gestartet. Auch heute ist die Stecke groß und es soll wieder heiß werden.
Die beiden Busfahrer haben gut gefrühstückt und sind die 4 Km zur Bushaltestelle gelaufen. Hier fahren die Busse ungefähr nach Fahrplan. Heute kam er ungefähr 10 Minuten früher, Pech für diejenigen die noch nicht da waren. Morgen komnt ja der nächste Bus:-)
Heute Abend aßen wir mit zwei Pilgern zu Abend (leider mal wieder nicht so gut. Von dem Essen sind wir echt enttäuscht und hoffen auf frischen Fisch morgen Abend).
Dann kamen immer mehr Pilger vorbei und jeder kannte irgendjemanden vom Weg. Zum Schluß waren wir zu neunt am Tisch und haben uns ausgetauscht. Sowas würde zu Hause in Deutschland nie passieren.
Um 8.30 Uhr sind wir zu Dritt gestartet, die letzte Etappe liegt vor uns. Es sind nur 16 km und dem Fuß geht es deutlich besser.
Auf den bisherigen Kilometern heute gab es deutlich mehr Bänke zum Hinsetzen als auf den vorangegangenen 200 Km insgesamt :-)
Bei strahlendem Sonnenschein sind wir in Fisterra angekommen und haben gemeinsam mit unseren Mitpilgern aus Regensburg und Augsburg ein Willkommens-Drink genommen und zu Mittag gegessen.
Nach einer Siesta gehts gegen 18 Uhr los... Nochmal knapp 4 Km zum Kap-Fisterra - Dem Ende der Welt.
Es war ein toller Tag, welchen wir am Abend am Kap mit anderen Pilgern haben ausklingen lassen (leider war es ziemlich diesig und so kam der Sonnenuntergang nicht so rüber).
Es ist so schön wie offen, nett und gesellig alle sind.
Der Weg geht eigentlich noch 30 km weiter nach Muxia, aber den geht kaum noch jemand, wir auch nicht. Wir gönnen uns morgen einen Tag Strand und fahren am Freitag mit dem Bus nach Santiago zurück.
Fazit des Tages: Manchmal muß man aus seiner Komfortzone rauskommen um tolle Dinge zu erleben.
Das Wetter war leider gestern nicht so gut, der geplante Strandtag war eher kurz und wir haben viel Zeit im Appartement verbracht. Fisterra hat nicht allzu viel zu bieten.
Abends waren wir bei der Fisch-Versteigerung und mit Pilgern essen. Da alle mal was richtig Gutes wollten, gab es Pizza beim Italiener :-)
Die Busfahrt war die Hölle. 3 Stunden im Turbogang durch Serpentinen 🤢.
Den Nachmittag in Santiago haben wir zum shoppen genutzt und noch einmal die Kathedrale besucht.
Heute geht es wieder nach Hause.
Es liegen 14 erlebnisreiche Tage hinter uns.
Es war eine ganz neue Erfahrung für uns als Familie. Wir haben zwar schon viele unterschiedliche Urlaube miteinander verbracht, dieses Mal war es aber anders. Diese Reise hat uns bereichert.
Wir haben noch nie so viele fremde Menschen kennen gelernt. Sind selten so an unsere Grenzen gekommen. Haben so viele schöne und auch "magische" Momente erlebt. Haben uns so gut verstanden.
Jeder von uns kann etwas von dieser Reise für sich mitnehmen.
Eines haben wir bereits beschlossen:
Der nächste Family-Camino kommt ganz gewiss.